Was bedeuten Wechselkurs und Interbankenkurs?
Der Wechselkurs ist der Bezug zwischen dem Wert einer Währung und dem einer anderen. Das heißt, dieser Kurs gibt Aufschluss darüber, wie viele Einheiten einer Währung genau benötigt werden, um eine Einheit einer anderen Währung zu kaufen. Auf Deutsch bedeutet das: Wie viel Geld einer bestimmten Währung werden benötigt, um eine andere Währung zu kaufen?
Was ist der Interbankenkurs?
Wenn wir über Inflation und fremde Währungen nachdenken, werden wir dem Interbankenkurs konfrontiert. Doch was genau ist das?
Der Interbankenkurs ist der typische Wechselkurs, den die Banken untereinander haben. Man kann sagen, dass der Interbankenkurs das Verhältnis zwischen den Werten zweier Währungen darstellt.
Doch dieser Wert ist für den Endkunden nur bedingt relevant. Für den Reisenden, der seine Heimatwährung in eine andere Währung umtauschen möchte, fallen meistens sehr hohe Gebühren für den Umtausch von Währungen an. Die Banken berechnet für den Währungsumtausch eine Gebühr. Damit zahlt der Kunde meistens mehr für die andere Währung.
Diese Gebühr wird immer dann erhoben, wenn wir an einem Bankschalter Geld umtauschen. Andererseits zahlen wir diese Gebühr auch, wenn wir im Ausland Geld an einem Geldautomaten abheben. Revolut tickt da etwas anders, denn damit wird dir der günstige Interbankenkurs berechnet.
Das Problem mit dem Währungstausch
Eigentlich ist der Währungstausch ganz einfach. Wir suchen den Interbankenkurs zwischen Euro und USD und lassen uns von der Bank die Servicegebühr für den Währungstausch anzeigen. Doch genau das wird meistens nicht transparent dargestellt. Die Banken schlagen exorbitante Gebühren auf, aber tarnen diese. Sie wird nicht extra ausgewiesen, sondern in einem viel schlechteren Umrechnungskurs versteckt.
Die drei Wechselkurse
In der Regel werden drei unterschiedliche Umtauschkurse unterschieden.
Fester Wechselkurs
Ein fester Wechselkurs wird von den Zentralbanken festgelegt. Dabei gibt die Zentralbank die Richtung vor und legt das Verhältnis der eigenen Währung zur Währung eines anderen Landes fest.
Variabler Wechselkurs
Ein variabler Wechselkurs ist das, was der Name vermuten lässt. Er ist variable, also nicht fest. Der variable Wechselkurs wird durch das Angebot und die Nachfrage der unterschiedlichen Devisen auf dem Markt bestimmt. Die Zentralbank mischt sich in diesem Fall nicht ein.
Reale Wechselkurse
Die realen Wechselkurse weichen deutlich vom Interbankenkurs ab, wodurch die Umrechnung wesentlich komplexer wird. Dabei wird zwischen dem realen Wechselkurs und dem nominalen Wechselkurs unterschieden.
Der reale Wechselkurs gibt die Kaufkraft einer Währung nach ihrer Umrechnung an, sodass du damit die Stärke einer Währung im Verhältnis zu einer anderen messen kannst.
Ein nominaler Wechselkurs ist der Preis einer Währung im Verhältnis zu einer anderen, der es uns ermöglicht, die Äquivalenz zwischen zwei internationalen Währungen zu erkennen.
Weil die Banken profitorientierte Unternehmen sind, werden auch sie sich untereinander Gebühren berechnen. Diese sind allerdings gering. Man nehme also den nominalen Wechselkurs, packe eine geringe Gebühr hinein und erhält dann den Interbankenkurs. Schlagen wir nun noch eine Gebühr darauf, dann wissen wir, was der Endkunde für den Währungstausch zahlt.
Wovon hängt der Wechselkurs ab?
Der Wechselkurs eines Landes hängt davon ab, wie es die Bewertung seiner nationalen Währung im Vergleich zu anderen Währungen handhabt.
Die grundlegenden Elemente, die den Preis einer Währung bestimmen, sind also die wirtschaftliche und politische Lage des Landes von großer Bedeutung. Natürlich spielen dann auch der An- und Verkauf mit. Das bedeutet, Angebot und Nachfrage regeln den Preis.
Der Wechselkurs unterliegt also dem freien Markt. Das heißt, wenn es eine große Menge an Euro gibt, beginnt der Preis zu fallen, und wenn es nur wenige Euro auf dem Markt gibt, steigt der Preis sprunghaft an.
Ein weiterer Faktor, der den Wechselkurs beeinflusst, ist die Marktspekulation, d. h. die Vorhersage des Dollarkurses.