Welchen Vorteil hat ein ETF und was genau ist das eigentlich?

Welchen Vorteil hat ein ETF und was genau ist das eigentlich?

Der Vorteil des ETF ist, dass der Anleger eine einfache Möglichkeit bekommt, am Börsengeschehen teilzunehmen, ohne viele Kenntnisse über Aktien, Fonds und andere Wertpapiere haben zu müssen. Doch was genau sind Exchange Traded Funds, auch ETF genannt, nun eigentlich?

Was sind ETF und was ein Börsenindex?

ETF bedeutet „Exchange Traded Funds“. Dabei handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds. Ein Fond ist also ein Portfolio aus verschiedenen Aktien mehrerer Unternehmen. Wie alle Aktien oder Fonds ist jeder ETF durch eine Wertpapier-Identifikationsnummer (ISIN) oder eine Wertpapier-Kennummer (WKN) eindeutig festgelegt.
An der Börse gibt es mehrere Indizes, wie beispielsweise den DAX oder den Dow Jones. Das ist natürlich nicht der einzige Börsenindex, aber für den Normalbürger sicher der bekannteste. Im Deutschen Aktienindex DAX werden die 30 größten deutschen Unternehmen abgebildet. Natürlich werden keine Fotos der Unternehmen gezeigt, sondern es ist der Wert dieser Unternehmen, der indiziert wird. Einen DAX-Indexfonds kannst du dir mit dem folgenden Rezept selbst bauen:

Man bestimmte die 30 DAX-Unternehmen und kaufe von jeder Aktiengesellschaft mindestens eine Aktie.

Du kannst dir jetzt die Mühe machen und alle Aktien einzeln kaufen, oder du bedienst dich eines Fonds. Ein Fonds ist ja bekanntlich eine Mischung mehrerer Aktien unterschiedlicher Unternehmen. Ein ETF ist so ein Fonds. Der ETF, der den deutschen Aktienindex repräsentiert, enthält also Anteile, von jedem der 30 Unternehmen gleichzeitig.


Wenn du dich weltweit orientieren möchtest, kannst du auf die 1.600 größten Aktien der Welt zugreifen. Gegen die 1.600 Aktien des MSCI World, wirkt der deutsche Aktienindex mit seinen 30 Unternehmen geradezu winzig. Der US-Finanzgigand Blackrock gibt ETF’s der Marke iShares heraus.Wo liegt der Vorteil vom ETF?
Ein Vorteil vom ETF ist, dass die börsengehandelten Indexfonds gleich mehrere Vorteile haben:
Die Kosten für die Anleger sind viel kleiner als bei anderen Fonds. Das ist auch logisch: Ein Börsenindex bildet immer den Wert einer bestimmten Gruppe an Unternehmen ab. Einmal im Jahr, wird die Zusammensetzung dieser Gruppe festgelegt. Dies ist auch beim DAX so. Damit stehen die „Teilnehmer“ des ETF für den DAX also jedes Jahr fest und müssen nicht ständig verändert werden. Einen Fondsmanager brauchen wir dafür also nicht. Was wir nicht brauchen, müssen wir auch nicht bezahlen. Also sparen wie die Kosten für den Fondsmanager.

Weil der ETF für den deutschen Aktienindex immer die Unternehmen nachbildet, die im DAX vertreten sind, passt sich der ETF jedes Jahr automatisch an. Fliegt ein Unternehmen aus dem DAX, dann ändert sich die Zusammensetzung des ETF automatisch. So können sich von Jahr zu Jahr die Unternehmen im ETF ändern, aber es bleibt der Exchange Traded Funds, der den DAX nachbildet. Wir müssen dafür aber weder etwas wissen, noch etwas unternehmen. Wir müssen nicht mal jemanden dafür bezahlen, dass er etwas für uns tut.

Noch ein Vorteil von ETF – Die wertvollsten Unternehmen gehen nicht plötzlich pleite

Das Beispiel des DAX ist wunderbar geeignet, um die Sicherheit eines ETF zu beschreiben. Das Risiko, dass der ETF einen dramatischen Kursverlust erleidet, wird minimiert, da es auf mehrere Schultern verteilt ist. Während die Aktie eines Unternehmens an Wert verliert, kann ein anderes gewinnen und damit den Verlust ausgleichen. Die 30 wertvollsten Unternehmen werden nicht ganz plötzlich pleitegehen oder horrende Kurseinbrüche verzeichnen. Und sollte doch mal ein Unternehmen an Wert verlieren, wird es durch ein stärkeres ausgetauscht (im ETF). Nun haben wir uns nur auf die ETFs bezogen, welche die Aktien der größten deutschen Unternehmen nachbilden. Es gibt allerdings noch viele weitere Indizes, die nachgebildet werden können.

Der MSCI World-Index ist ein internationaler Aktienindex, in dem Aktien von mehr als 1.500 Unternehmen weltweit zusammengefasst sind. Diese wiederum werden von den Unternehmen ausgegeben, die sich in den 23 Industrieländern befinden. 

Der nächste Vorteil von ETF – die Ausschüttung von Dividenden

Es gibt eine Menge Fonds und Aktien, die noch mehr bringen als einen steigenden Aktienwert. Sobald ein Unternehmen Gewinn erwirtschaftet, kann es diesen an die Aktionäre ausschütten. Im Börsengeschäft wird diese Auszahlung Dividende genannt. Wie oft diese Dividenden ausgeschüttet werden, hängt von den Aktien, bzw. dem Fonds ab. Eine solche Auszahlung kann sogar mehrmals jährlich stattfinden. Beim ETF werden die Dividenden der jeweiligen Aktie in den Fonds ausgeschüttet. Sie fließen also alle in einen großen Topf. Der Inhalt wird nun an die Aktionäre ausgeschüttet. Die Exchange Traded Funds, die Dividenden an die Anleger auszahlen, werden ausschüttende ETFs genannt.

Wird die Dividende nicht direkt an die Anleger ausgezahlt, sondern dem Fondsvermögen gutgeschrieben, wird dadurch der Wert des Fonds erhöht. Die Erträge durch die Unternehmen fließen also in den Fonds ein und erhöhen den Wert des ETFs nicht nur aus dessen Kurssteigerung, sondern auch auf Grund der zusätzlichen Dividenden. Solche Wertpapiere nennt man thesaurierend oder wiederanlegend. Genau das wird mit den Dividenden getan: Sie werden erneut in die jeweiligen Aktien des Fonds investiert, oder auch dazu benutzt, diese Anlage durch den Kauf von Edelmetallen oder sicheren Währungen langfristig zu stabilisieren. In der Regel fließt nur ein kleiner Anteil des Fondsvermögens in Devisen und Rohstoffe.

Wie kannst du ETFs kaufen?

Obwohl ein ETF ein Sammelsurium verschiedener Aktien, Währungen und anderer Anlagen ist, handelt es sich um ein Wertpapier. Demzufolge kannst du durch mehr oder weniger hohe Einmalanlagen investieren.

Allerdings kannst du auch einen monatlichen Sparplan nutzen. Neben der hohen Einmalzahlungen können die Anleger so auch bequem mit monatlichen Beiträgen ein Vermögen aufbauen. Daran erkennen wir den Anlagencharakter. Es handelt sich also um eine langfristige Geldanlage. Die thesaurierenden ETFs sind eher für die langfristige Geldanlage und ein hohes Wachstum geeignet, während die ausschüttenden ETF’s ein passives Einkommen generieren.

Wie kannst du ETFs kaufen und investieren?

Wie alle Wertpapiere werden auch die ETFs in einem Depot verwaltet. Bei der Wahl des Wertpapierdepots kannst du gut und gerne auf die kostenlosen Onlinedepots zurückgreifen, denn diese stehen in der Funktionalität den teuren Anbietern um nichts nach. Ein kostenloses Wertpapierdepot wird meist von einer Internet Direktbank herausgegeben. Scalable ist eine gute Wahl, denn du brauchst keine Grundgebühr zu zahlen. Sparpläne sind immer gratis.

Wenn du deine Kreditwürdigkeit aufbauen möchtest, solltest du dir das comdirect Wertpapierdepot anschauen. Der Wertpapierkredit ist dort recht einfach zu bekommen. Dies ist sogar möglich, wenn du einen negativen Schufaeintrag hast.

Welche Kosten verursacht ein ETF?

Für einen ETF fallen unterschiedliche Gebühren an, die für dieses und jenes verwendet werden. Ein guter Anhaltspunkt ist die Total Expense Ratio (TER). Sie liegt im Bereich zwischen 0,1 % und 0,5 %.

Der Ausgabeaufschlag ist ein weiterer Faktor, den du im Blick haben musst. Diese Gebühren kannst du dir meistens sparen, da es sehr viele ETFs gibt, die auf den Ausgabeaufschlag verzichten. Das ist bspw. bei den Aktions-ETFs der comdirect der Fall.

Die Gewinne aus Wertpapieren müssen natürlich auch versteuert werden. Diese unliebsamen Kosten musst du an das Finanzamt abführen, wenn du Gewinne aus Kapitalerträgen erzielst.

Die Steuer kannst du dir sparen, wenn deine Gewinne innerhalb des beantragten Freibetrages liegen. Dazu kann ein einzeln Veranlagter bis zu 801 Euro pro Jahr steuerfrei einkassieren. Bei gemeinsam Veranlagten verdoppelt sich dieser Beitrag entsprechend.

Diese abgeführte Steuer (pauschal 25 %) nennt sich Abgeltungssteuer. Die Abgeltungssteuer ist sicherlich der ärgerlichste Posten an den Kosten. Allerdings können Aktiengewinne gegen andere Aktienverluste aufgerechnet werden.

Ein weiterer Kostenfaktor kann dein Wertpapierdepot sein. Hier musst du einfach clever sein. Je nachdem, bei welchem Broker du dein Depot führst, musst du mit monatlichen Grundgebühren rechnen. Außerdem können Gebühren für die Transaktion entstehen.

Wenn du den richtigen Zeitpunkt für eine Depoteröffnung findest, kannst du dir ein paar Monate bis Jahre die Grundgebühren sparen. Außerdem sind eine Menge ETFs im Angebot, für die du keine Handelsgebühren bezahlst, wenn du sie als Sparplan ausführst.



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