Wieso sind die reichsten Menschen aus den USA?
Wenn du dir die Schlagzeilen anschaust, dann sieht du schnell, dass die reichsten Menschen aus den USA kommen. Gut, hin und wieder mogelt sich ein Fremdling, wie der Modezar Bernard Arnault aus Frankreich und die L’Oreal-Frau Francoise Bettencourt-Meyers dazu. Aber der größte Anteil der oberen 10 (8 von 10) lebt in den USA. Doch warum ist das so?
Auf dem Weg zum reichsten Mensch – ein Unternehmen gründen
Der Weg zum reichsten Mensch der Welt führt nicht über einen normalen 8-Stunden Job. Es ist also nicht davon auszugehen, dass diese Menschen von einem normalen Einkommen gespart haben, um nun einige Milliarden im eigenen Vermögen zu haben. Um tatsächlich Vermögen aufzubauen, braucht es mindestens eine Firma und die Kenntnis, worin der Unterschied zwischen Vermögen und Verbindlichkeiten liegt.
Das eigene Unternehmen verdient Geld, investiert dieses Geld und beteiligt sich an anderen Firmen. Um eine Firma zu gründen, sind die USA ein wahres Eldorado. Während eine GmbH oder eine Aktiengesellschaft in Deutschland kostspielig sind (mehrere tausend Euro Stammkapital, Notarkosten usw.), geht dies in Florida von der Couch aus. Eine Gründung der Incorporation (Corp. oder Inc.) oder der Limited Liability Company (LLC) ist für weniger als 100 Euro möglich, ein Aufsichtsrat oder ein Vorstand sind nicht zwingend erforderlich.
Inzwischen kann es auch schon losgehen. So kann jeder normale Handwerker eine US-GmbH oder eine US-Aktiengesellschaft gründen. Ähnlich einfach geht das in UK.
Die reichsten Menschen investieren und sparen nicht
Der Deutsche ist eher ein Sparer. Maximal ein Häuschen ist drin. Ansonsten zählen Sparbücher und Tagesgeldkonten zu den Klassikern. Eine liquide Geldreserve sollte auf dem Tagesgeldkonto liegen, allerdings nicht das gesamte Vermögen.
„Aktien sind doch viel zu gefährlich!“, sagte die Oma mit dem gestempelten Sparbuch. Doch im Laufe der Jahre wird der mickrige Zinssatz von der Inflation gekillt. Es kann also an der guten Sparbuchmentalität liegen, dass wir hier nicht vorwärtskommen und dass sich der Euro in der Abwärtsspirale befindet und die Europäische Zentralbank an einem digitalen Euro bastelt.
Bill Gates, Elon Musk und Jeff Bezos haben wohl kein Sparbuch, auf dem ein paar Milliarden sitzen. Sie haben clevere Unternehmen aufgebaut. Diese Firmen stellen nicht „das Unternehmen“ dar, sondern sind mehrstufige Holding-Konstrukte. In dieser Holding stecken die eigentlichen Kerngeschäfte, die Unternehmen der Infrastruktur und die vermögensverwaltenden Stiftungen auf den Cayman Island, in der Schweiz und an einem anderen Ort auf der Welt. Statt die gigantische Steuerersparnis auf ein kapital fressendes Sparbuch in Deutschland anzulegen, wird das Geld in weitere Unterfirmen und Ableger investiert, um weitere Einnahmen zu generieren. Das Resultat: wertvolle Unternehmensbeteiligungen, welche statt Bargeld in die unvorstellbare Vermögensbilanz einfließen. Diese Beteiligungen werden u. a. durch Dividenden ausgezahlt und fließen innerhalb der Holding hin und her. Also folgt die einfache Formel: Steuern zahlen = Nö! Kapital verkümmern lassen = Nö!
Wer schützt die Welt vor den Finanzkonzernen?
Die heimlichen Herrscher und ihre Gehilfen
Investitionen von Bill Gates und Microsoft
Der Microsoft-Gründer Bill Gates zählt zu den reichsten Menschen der Welt und lebt natürlich in den USA. Das Unternehmen Microsoft wurde ebenfalls in den USA gegründet und auch großgezogen. Zwischenzeitlich ist Microsoft ein international agierender Softwareriese und verwaltet das Kapital auf der kleinen Insel Irland und den noch kleineren Bermuda-Inseln.
Die irische Ausgründung „Microsoft Round Island One“ erzielte einen Jahresgewinn von 315 Mrd. USD, welcher durch das Geflecht Irland – Bermuda keine Pflicht zur Körperschaftssteuer nach sich zieht. Die Anzahl der Mitarbeiter dieses gigantischen Finanzriesen dürfte in Irland überschaubar sein. Ebenso wird man sich auf den Cayman Islands nicht überarbeiten, sofern das Büro über eine Briefkastengröße hinausgeht.
Was wir von den reichsten Menschen der Welt lernen können
Reiche Menschen investieren und sparen nicht! Sie gründen ein Unternehmen, packen dieses in internationale Holdingstrukturen und lassen das Vermögen nebenbei in Stiftungen arbeiten.
Die Stiftungen dienen also als Vermögensverwaltung, denn das ist nun mal der Geschäftszweck einer Stiftung. Eine gigantische Stiftung ist die Bill & Melina Gates Foundation. Diese wiederum ist an der Gavi, als internationale Impfallianz und an der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beteiligt. Alles in allem ist die Bill & Melinda Gates Stiftung auch an dem Unternehmen BioNTech und dem Pharmariesen Novartis beteiligt. Die Bill & Melinda Gates Stiftung bringt gleichwohl Finanzspritzen in die Schweiz. BioNTech und Gavi haben etwas mit Spritzen zu tun, was wir auch in dem Wort „Finanzspritze“ lesen.
Natürlich hat dabei der Finanzriese BlackRock seine Finger im Spiel. BlackRock wiederum ist an Microsoft beteiligt und verwaltet gleichzeitig einen beachtlichen Teil des Vermögens. Der CEO des Finanzriesen Laurence Douglas Fink (Larry Fink) ist ebenfalls in den USA ansässig und wird nicht am Hungertuch nagen. Immerhin ist BlackRock nicht nur in den USA aktiv, sondern auch an mehr als 50 deutschen Aktiengesellschaften beteiligt. Ferner berät der Finanzriese die deutsche Bundesregierung. Auf dem Sparbuch von Larry Fink dürfte das Guthaben überschaubar sein, denn es würde nur an Wert verlieren.
McDonald′s – Fastfood-Kette oder Immobilienriese?
McDonald’s lebt natürlich als Fastfood-Kette und ist als solche auch im Kopf präsent. Allerdings gehören zum Unternehmen eine Menge Immobilien, die eine gewisse Stabilität in das Unternehmen bringen. Diese Immobilien werden an die Franchisenehmer vermietet und hin und wieder auch einmal verkauft. So fährt der Immobilienriese McDonald’s also auch mehrgleisig und lässt das Kapital kreisen. Kleiner TIPP: die McDonald’s Aktie eignet sich für die Dividendenstrategie.
Fazit – Was wir von den Super-Reichen lernen können
Die oben aufgeführten Beispiele zeigen nur einen Bruchteil der Welt unserer Finanzelite. Auch sind die Beispiele nur stark vereinfacht dargestellt, weil es sich um sehr komplexe Finanzstrukturen handelt. Allerdings können wir 10 Punkte lernen:
- Wenn du Geld investieren möchtest, dann gründe ein Unternehmen
- Ist die Unternehmensgründung in Deutschland zu aufwendig und zu teuer, dann erledige das im Ausland
- Wenn du Steuern sparen möchtest: dann konstruiere eine Holdingstruktur
- Nutze die Steuerersparnis für weitere Investitionen
- Nutze die Steuerersparnis und erschaffe weitere Unternehmen die Kapitalflüsse erzeugen
- Lasse diese Kapitalflüsse durch gegenseitige Beteiligungen in der Holding kreisen
- Nutze das Firmenhandy der Firma und spar dir ein privates Handy
- Übe investieren und sammle Erfahrungen
- Bau dir deine eigene Dividendenstrategie auf und erziele ein passives Einkommen
- Handle mit Bedacht und taste dich langsam vor
Wenn du dich mit dem Auf und Ab des Aktienmarktes vertraut machen möchtest, dann kannst du das mit Vivid Money oder Revolut tun. Beide Finanz-Apps bieten dir das sogenannte Fractional Share an. Damit benötigst du keine ganzen Aktien kaufen, sondern beteiligst dich mit einem Bruchteil und profitierst so vom Gewinn. Um Erfahrungen zu sammeln, solltest du nur kleine Beträge einsetzen, welche du notfalls verschmerzen kannst.
Beobachte, was passiert und arbeite dich dann Stück für Stück in die Welt der Wertpapiere vor. Behalte den kühlen Kopf und werde nicht vorschnell.
Hol dir dann ein echtes Depot für wenig Geld, kaufe echte Aktien und lass dir monatlich die Dividende auszahlen.
Viel Spaß!
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