Inflation und Deflation – die Leitzinsen bestimmen, wo es langgeht

Inflation und Deflation – die Leitzinsen bestimmen, wo es langgeht

Das wirtschaftliche Geschehen ist wie eine Achterbahn. Demzufolge wechselt sich die Inflation mit der Deflation ab. Doch wie hängen die beiden Zustände zusammen und wer steuert das?

Logisch ist, dass die steigende Kreditnachfrage dazu führt, dass mehr Geld an die Konsumenten überwiesen wird. Ein Kredit entsteht durch den Vorgang der Geldschöpfung. Wer als Kunde einen Kredit aufnimmt, erzeugt damit Geld. Natürlich erzeugt nicht der Kunde selbst das Geld, sondern die Bank, die den Kredit auszahlt.

Dieses auf Knopfdruck erzeugte Geld, welches unbar auf ein Girokonto überwiesen wird, heißt Giralgeld. Je mehr Kredite ausgezahlt werden, desto mehr Giralgeld muss erzeugt werden. Je mehr Geld auf dem Markt zur Verfügung steht, desto mehr wird konsumiert, oder investiert.

Was ist eine Deflation?

Sobald die Nachfrage nach einem Produkt steigt und dieses nur begrenzt verfügbar ist, wird damit der Preis erhöht. Eine Knappheit bei steigender Nachfrage wird immer zu einer Wertsteigerung führen.

Sobald daraufhin die Produktion angekurbelt wird, sinken die Preise wieder! Ein allgemeines Absinken des Preisniveaus nennt man Deflation. Solange Geld da ist, kann konsumiert werden. Das ist allerdings nur im gewissen Rahmen gut. Wird zu viel produziert, aber die Nachfrage steigt nicht im gleichen Maße wie das Angebot, dann führt das in der Regel dazu, dass die überflüssigen Produkte immer billiger werden. Wenn die Preise über einen längeren Zeitraum sinken, dann kann den Menschen folgende Botschaft vermittelt werden:

Die Preise sinken weiter, es lohnt sich zu warten, denn in ein paar Monaten, bekommt Ihr den Fernseher und das Auto für noch weniger Geld!

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Das kann für die Wirtschaft ein Problem werden, denn die Unternehmen werden die Produkte nicht mehr los. Während die Menschen auf billigere Preise warten, können die Firmen die produzierten Güter nicht mehr verkaufen. Nun fehlen die Einnahmen, was wiederum dazu führen kann, dass die Unternehmen Ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können (Rechnungen, Löhne etc.).

Die Löhne sinken, Menschen verlieren den Job und so geht die Spirale weiter. Deswegen müssen die Märkte beobachtet und entsprechende Reaktionen in Gang gesetzt werden. Auf die Deflation muss eine Inflation folgen.

Was ist eine Inflation?

Inflation ist das Gegenteil der Deflation. Damit ist die Inflation ein Ansteigen des allgemeinen Preisniveaus, d. h. unser Geld wird weniger wert und wir können für die vorhandene Geldmenge weniger kaufen. Ist die Nachfrage höher als das Angebot, so steigt der Preis. Auch das ist in Grenzen normal.

Problematisch wird es aber, wenn Löhne und Gehälter nicht in gleichem Maße mitsteigen. Das führt längerfristig zu einer verminderten Nachfrage, da die Menschen damit beschäftigt sind, das eigene Leben zu finanzieren.

Das ist für die Wirtschaft genauso uncool wie eine enorme Deflation. Eine sinkende Nachfrage führt zu einer abfallenden Produktion. Sofern die Unternehmen nicht in der Lage sind, die geschäftliche Ausrichtung anzupassen, dann stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel. Volkswirtschaftlich gesehen sinkt damit die Kaufkraft weiter.

Problematisch sind die steigenden Rohstoffpreise. Diese werden grundsätzlich an die Endkunden weitergegeben. Das liegt natürlich auch daran, dass nun für die Unternehmen höhere Kosten entstehen, die refinanziert werden müssen.

Die Inflation in Venezuela ist ein sehr trauriges Beispiel. Dort sprechen wir von einer Hyperinflation.

Wer steuert Inflation und Deflation?

Damit die Volkswirtschaft nicht unter einer enormen Inflation und einer großen Deflation leidet, haben die Zentralbanken eine wichtige Aufgabe. Mit der geschickten Steuerung des Leitzinses sollen Angebot und Nachfrage am freien Markt reguliert werden. Dabei ist die Bezeichnung „freie Marktwirtschaft“ schon ein wenig grotesk, denn wenn eine zentrale Institution steuernd eingreift, ist „frei“ nicht mehr „frei“. Die EZB kommt Ihrer Aufgabe wohl nicht gewissenhaft nach, denn die Eurokrise schreitet voran. Nun wird es Zeit, ein Auge auf stabile Währungen zu werfen.

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