Was ist eine GmbH und wie wird sie gegründet? Welche Steuern fallen an?

Was ist eine GmbH und wie wird sie gegründet? Welche Steuern fallen an?

Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist etwas Eindrucksvolles, denn das ist eine echte Firma. Nun interessiert dich sicher, was eine GmbH ist, wo die Besonderheit liegt und wie du eine gründen kannst.

Was bedeutet GmbH?

GmbH ist ganz oft zu lesen, doch was genau bedeutet diese Abkürzung? GmbH steht für „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ und ist genau das, was dort steht. Bei der GmbH handelt es sich um eine Kapitalgesellschaft, die wiederum als juristische Person in Erscheinung tritt. Wenn du eine Gesellschaft mit Haftungsbeschränkung gegründet hast, kannst du dich mit deinem persönlichen Vermögen getrost zurücklehnen. Für Verbindlichkeiten und Schäden, die durch die Firma entstehen, ist allein die Firma haftbar, dein Privatvermögen wird hier nicht angetastet. „Beschränkte Haftung“ ist ebenfalls ein interessanter und wichtiger Begriff. Die Firma ist nur mit dem eigenen Gesellschaftsvermögen haftbar, in der Regel handelt es sich dabei um das Stammkapital.

Gründung einer GmbH – was sind Gesellschafter und was ist das Stammkapital?

Um eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) zu gründen, braucht es mindestens einen Gründer. Diese heißt Gesellschafter. Du kannst dein Unternehmen allein gründen, oder gemeinsam mit weiteren Personen. In diesem Fall gibt es entweder einen Gesellschafter oder mehrere. Die Grundlage für die Gründung bildet der Gesellschaftsvertrag. In diesem Vertrag wird das Innenverhältnis der GmbH festgelegt. Wenn sich mehrere Gesellschafter zusammentun, muss dokumentiert werden, wer welchen Anteil am Unternehmen hält. Gründest du deine Kapitalgesellschaft allein, bist du zu 100 % an der Gesellschaft beteiligt und musst auch allein das Stammkapital einzahlen. Gründen mehrere Gesellschafter eine GmbH, dann müsst Ihr festlegen, wer welchen Anteil des Stammkapitals einzahlt. Daraus ergibt sich dann der Anteil am Unternehmen und damit am Gewinn.

Mit dem Gesellschaftsvertrag marschierst du dann zum Notar und legst den Nachweis für die Einzahlung des Stammkapitals vor. Daraufhin wird der Notar dein Unternehmen in das Handelsregister eintragen. Für eine GmbH ist ein Stammkapital von mindestens 25.000 Euro notwendig. Jeder beteiligte Gesellschafter muss einen Teil des Kapitals einzahlen (Stammeinlage). Wer wie viel einzahlt legt Ihr im Gesellschaftsvertrag fest. Dein Anteil am Stammkapital regelt dann deinen Anteil am gesamten Unternehmen.

Nach der Eintragung im Handelsregister wird die Firma beim Finanzamt und beim Gewerbeamt angemeldet. Außerdem besteht die Pflichtmitgliedschaft in der IHK, bzw. HWK. Diese Institutionen kommen dann schon auf dich zu, keine Sorge. Die rechtlichen Regelungen stehen übrigens im GmbHG (Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung).

Wenn es nicht ganz reicht – Ist das Stammkapital immer Geld?

25.000 Euro klingen nun nach viel Geld und prinzipiell ist es auch so. Allerdings musst du das Stammkapital nicht vollständig in bar einzahlen. Bringst du Güter, z.B. Möbel, Computer oder sonstige Sacheinlagen ein, dann zählt das ebenfalls zum Stammkapital. Ggf. musst du nur die Differenz auf das Firmenkonto einzahlen.

Keine Angst, das Geld ist dann nicht weg, sondern du kannst es für Investitionen in deine Firma nutzen. Dafür ist es nämlich auch da. Das macht auch Sinn, denn eine neu gegründete Firma hat in der Regel noch kein Geld für die Infrastruktur.

Wenn es aber knapp ist, hast du die Möglichkeit das Stammkapital auf 12.500 Euro zu reduzieren. Du bist allerdings verpflichtet, den Differenzbetrag durch Rücklagen im Laufe der Zeit aufzufüllen um dann eine vollständige GmbH zu haben. Bis dahin spricht man von einer „GmbH in Gründung“.

Wichtig: Die volle Haftungsbeschränkung erhältst du erst, wenn du eine vollständige GmbH (Stammeinlagen von 25.000 Euro) aufgebaut hast.

Mit der Unternehmergesellschaft starten

Eine sogenannte Mini-GmbH stellt die Unternehmergesellschaft (UG) dar. Um sie zu gründen brauchst du nur ein Stammkapital von 1 Euro und arbeitest dich dann ebenfalls durch Rücklagen zur GmbH vor. Auch dabei gilt, dass du erst nach der Umwandlung in eine GmbH die volle Haftungsbeschränkung genießen kannst.

Welche Steuern musst du für eine GmbH einplanen?

Wie bereits erwähnt, ist die Gesellschaft eine Kapitalgesellschaft und unterliegt damit der Körperschaftssteuer. Auf die Körperschaftssteuer wird zusätzlich der Solidaritätsbeitrag erhoben. Außerdem fallen Gewerbesteuern an.

Die Steuern werden prinzipiell auf den Gewinn bezogen und nicht auf den Umsatz. Als Kapitalgesellschaft bist du außerdem umsatzsteuerpflichtig.

Um deine Finanzen gut zu regeln, braucht du ein Firmenkonto. Dafür darfst du nicht das private Girokonto benutzen, sondern musst ein Geschäftskonto beantragen.

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