Was ist eine Dividende und wie ist sie zu versteuern?
Wenn du dich mit Aktien beschäftigst, wirst du auch mit der Dividende zu tun haben. Doch was genau ist eine Dividende?
Ein regelmäßiges Einkommen aufbauen
Eine Dividende ist eine Beteiligung am Gewinn eines Unternehmens. Wer sich geschickt am Aktienmarkt positioniert, kann durch Dividenden ein regelmäßiges Einkommen erzielen. Weil du nichts weiter tun musst, als Geld zu investieren, stellen Dividenden eine hervorragende Möglichkeit dar, ein passives Einkommen zu erzielen.
Dabei ist es immer wichtig auf die Dividendenrendite zu schauen, denn das Ziel besteht ja darin, das Geld möglichst gewinnbringend anzulegen. Deine Einkünfte aus Dividenden zählen zu den Kapitalerträgen, weil du mit deinem Kapital Erträge erzielst. So einfach und logisch lässt sich das Wort „Kapitalertrag“ herleiten.
Was sind Kapitalerträge?
Als Kapitalerträge werden Gewinne bezeichnet, welche aus einer Geldanlage stammen. Damit zählen die Kapitalerträge zum Einkommen einer Privatperson oder zum Umsatz – respektive – Gewinn eines Unternehmens. Kapitalerträge erzählst du also immer dann, wenn du einer Person oder einer Firma Geld gibst und dieses für dich arbeiten lässt. Bekommst du am Ende mehr Geld raus als du in die Firma investiert hast, dann erzielst du Kapitalerträge. Das kann der Gewinn beim Verkauf deiner Anteile sein, oder die regelmäßige Dividendenzahlung.
Zinsen von einem Girokonto oder von einem Tagesgeldkonto sind also ebenfalls passives Einkommen. Es kann sich aber auch um Erträge aus Zertifikaten, Rohstoffen und anderen Wertpapieren handeln. Wie du siehst, steht dir eine breite Palette an Einkommensquellen aus Kapitalerträgen zur Verfügung.
Die Dividenden sind also ein wichtiger Teil der Einkommensstrategie.
Wofür bekommst du eine Dividende?
Sobald du dich an einem Unternehmen beteiligst, z. B. indem du Aktien kaufst, hast du wahrscheinlich vor, langfristig Geld zu verdienen. Diese Aktien kaufst du über eine Bank (einen Broker) und gibst auf diesem Weg Geld an eine Aktiengesellschaft. Im Gegenzug erhältst du Unternehmensanteile in Form von Aktien. Sobald die Aktiengesellschaft Gewinne erzählt, werden diese natürlich innerhalb der Firma investiert oder für Rücklagen aufgespart. Mit diesen Gewinnen lässt sich die firmeninterne Infrastruktur ausbauen, verbessern oder erneuern. Gleichzeitig kann der Gewinn benutzt werden, um neue Aufgabenfelder zu definieren, entsprechend zu besetzen und zu expandieren. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig.
In vielen Fällen wird ein Teil des Gewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet. Wie hoch die Dividende ist und ob überhaupt eine gezahlt wird, wird auf der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft festgelegt.
Die Dividenden werden meist einmal im Jahr ausgezahlt, ausländische Unternehmen schütten sogar quartalsweise oder monatliche Dividenden aus. Neben den häufigen Auszahlungen, kann auch der Schutz vor Inflation ein Motiv sein, die Geldanlage in fremden Währungen zu investieren. Suche dir also Unternehmen, die in Ländern mit sicheren Währungen, sitzen und umgehe mit etwas Geschick die Quellensteuer.
Dividenden sind für die Aktiengesellschaften lukrativ, denn dadurch binden sie dich als Aktionär an das Unternehmen. Das hat natürlich Vorteile für die AG. Ein gebundener Aktionär verkauft seine Aktien nicht so schnell.
Dadurch muss das Unternehmen deine Einlage nicht so bald an dich auszahlen. Die Mittel bleiben so in der Gesellschaft, stehen liquide zur Verfügung. Es ist nun möglich, weitere Investitionen zu tätigen. Das Ziel eines Unternehmens besteht ja im Wachstum. Es müssen Gewinne erwirtschaftet werden.
Außerdem: Ein Aktionär, der mit der Entwicklung des Unternehmens zufrieden ist und regelmäßig durch die Ausschüttung von Dividenden belohnt wird, kommt vielleicht auf die Idee, weiteres Kapital in die Firma zu stecken. Die regelmäßigen Dividenden haben also einen enormen psychologischen Effekt.
Die Dividenden bekommst du entweder als Geldwert überwiesen oder in Form von zusätzlichen Anteilen (Aktien). Damit du die Aktien überhaupt kaufen und verkaufen kannst, benötigst du ein Depot.
Wie wird die Dividende versteuert?
Natürlich musst du deine Kapitalerträge dem Finanzamt mitteilen, damit deine Dividenden versteuert werden können. Der Fiskus freut sich über jede Einnahme, die du erzielst.
Sofern du in deinem Depot deutsche Aktien hältst, übernimmt die kontoführende Bank automatisch die Abrechnung mit dem Finanzamt. Dein Broker wird die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % an das Finanzamt überweisen. Der Rest wird dir als Gewinn ausgezahlt.
Auf die Abgeltungsteuer kommen 5,5 % Solidaritätsbeitrag hinzu. Allerdings werden die 5,5 % nicht auf den Gewinn bezogen, sondern nur auf die Höhe der Abgeltungssteuer. Wenn du kirchensteuerpflichtig bist, wird zusätzlich eine Kirchensteuer erhoben.
Die Abgeltungssteuer wird übrigens auch als Kapitalertragssteuer bezeichnet. Bist du nur ein kleiner Aktionär und liegen deine Einkünfte aus Kapitalerträgen also unter 801 Euro pro Jahr, dann musst du keine Steuern auf deine Dividende bezahlen. Denn für Kapitalerträge kannst du den sogenannten Sparer-Pauschbetrag ansetzen. Dieser liegt für Alleinstehende bei 801 Euro und für Verheiratete bei 1.602 Euro. Alle Einkünfte aus Kapitalvermögen, welche unterhalb dieser Beträge liegen, sind steuerfrei. Erst darüber hinaus musst du 25 % plus Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer an das Finanzamt abdrücken. Sofern du ausländische Aktien in einem ausländischen Depot hältst, etwa US-amerikanische Aktien, wird die Abgeltungssteuer nicht direkt abgeführt. In dem Fall musst du dich selbst darum kümmern. Die Quellensteuer wird in den meisten Fällen automatisch abgezogen. Da sind die ausländischen Finanzbehörden genauso flink wie unsere.
Meistens wird der Begriff „Dividende“ im Kontext der Aktien einer Aktiengesellschaft benutzt. Die Gewinnausschüttung an die Gesellschafter einer GmbH wird nicht als Dividende bezeichnet. Allerdings gelten für die Versteuerung die gleichen Regeln, mit dem gleichen Prozentsatz. Jedoch hast du bei der Auszahlung als Privatperson die Möglichkeit das Teileinkünfteverfahren zu benutzen. Bei den Dividenden bleibt dir die Option mit dem Sparer-Pauschbetrag.
Ist der Kursgewinn auch eine Dividende?
Nun stellt sich die Frage, ob der Kursgewinn auch eine Dividende darstellt. Die Antwort ist: nein! Ein Kursgewinn ist unabhängig zu betrachten. Allerdings kann sich der Gewinn auf die Dividendenrendite auswirken.
Eine Dividende wird grundsätzlich regelmäßig ausgezahlt. Sofern du deine Aktien mehrere Jahre behältst, wirst du regelmäßig mit einer Auszahlung rechnen können. Die Kursgewinne hingegen werden erst dann auf deinem Girokonto spürbar, wenn du deine Aktien mit Gewinn verkaufst. Nun kannst du, neben der Dividendenrendite, deine Gesamtrendite berechnen.