Das Scheitern im Daytrading – Ursachen und psychologische Aspekte
Viele Menschen scheitern beim Daytrading, dem kurzfristigen Kaufen und Verkaufen von Finanzinstrumenten. Für viele Menschen ist dies eine verlockende Möglichkeit, schnell Gewinne zu erzielen. Jedoch scheitern die meisten Menschen in diesem Bereich aus verschiedenen Gründen, die sowohl wirtschaftliche als auch psychologische Ursachen haben.
Wirtschaftliche Gründe für das Scheitern beim Daytrading
Mehrere Studien haben gezeigt, dass Daytrader oft unterdurchschnittliche Renditen erzielen. Barber und Odean (2000) fanden in ihrer Studie heraus, dass individuelle Investoren, die aktiv handeln, in der Regel schlechter abschneiden als der Markt insgesamt (Barber & Odean, 2000, The Journal of Finance). Ein weiterer Beitrag von Chou, Huang und Lin (2013) bestätigt, dass Daytrading oft gegen die Marktineffizienzen kämpft und daher für viele unprofitabel ist (Chou et al., 2013, Journal of Economic Behavior & Organization). Diese Forschung verdeutlicht, dass hohe Transaktionskosten und unzureichende Marktkenntnis häufig zu finanziellen Verlusten führen.
Psychologische Faktoren für das Scheitern beim Daytrading
Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Herausforderungen spielen psychologische Faktoren eine wesentliche Rolle beim Scheitern im Daytrading. Daniel Kahneman und Amos Tversky (1979) haben in ihrer Prospect Theory gezeigt, wie emotionale und kognitive Verzerrungen zu irrationalen Entscheidungen führen können (Kahneman & Tversky, 1979, Journal of Economic Behavior & Organization). Viele Daytrader sind anfällig für solche Verzerrungen, was sie dazu verleitet, risikoreiche Entscheidungen zu treffen, die oft zu Verlusten führen.
Ein weiteres Problem ist die Sucht nach dem Nervenkitzel des Daytradings, die ähnlich wie Spielsucht wirkt. Brett N. Steenbarger (2009) beschreibt in seinem Buch „The Psychology of Trading“ die emotionalen Abhängigkeiten und die damit verbundenen Risiken (Steenbarger, 2009, The Psychology of Trading). Menschen, die durch Daytrading gescheitert sind, neigen häufig dazu, trotz anhaltender Verluste weiterzumachen, was ihre Situation verschärft.
Gründe für das Festhalten am Daytrading
Menschen, die beim Daytrading scheitern, haben oft ein geringes Selbstwertgefühl und sehen Daytrading als ihre einzige Möglichkeit, finanzielle Stabilität zu erreichen. Sie können Schwierigkeiten haben, alternative Einkommensquellen zu erkennen oder sich von der Sucht nach dem Nervenkitzel zu lösen. Psychologische Studien zeigen, dass solche Menschen möglicherweise nicht bereit sind, andere Wege in Betracht zu ziehen, weil sie sich stark auf ihre Daytrading-Aktivitäten konzentrieren und sich von der Hoffnung auf schnelle Gewinne leiten lassen.
Wege zur Befreiung aus der Situation
Um aus der Abhängigkeit vom Daytrading herauszukommen, ist es wichtig, sich alternative Einkommensquellen zu erschließen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Suche nach Beratung durch Finanzexperten oder Psychologen kann helfen, die Entscheidungsfindung zu verbessern und emotionale Abhängigkeiten zu überwinden. Weiterhin ist es ratsam, sich über langfristige, weniger risikobehaftete Anlagestrategien zu informieren und sich von der kurzfristigen Erfolgsorientierung zu distanzieren. Dennoch ist das Trading nicht zu verteufeln. Niemand behauptet, dass die erfolglosen Menschen nicht doch zum Ziel kommen. Aber es müssen Vernunft und Maß an den Tag gelegt werden. Lerne Achtsamkeit, Entschleunigung und gehe es ruhiger an.